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Wasser_Governance

 Wasser-Governance: Analyse von Trockenheitspolitik und Stakeholder-Interaktion

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Studien über die Klimaanpassung in der Wasserwirtschaft in Süddeutschland prognostizieren für die Z 
ukunft eine klimawandelbedingte Zunahme von Trockenheit und Niedrigwasserereignissen. Während Trockenheit und Dürre auf EU-Ebene und von zahlreichen süd- und osteuropäischen Staaten als relevante Probleme angesehen und politisiert werden, wurde Trockenheit im Vergleich zu anderen Risiken in Deutschland und Baden-Württemberg von politischen Entscheidungsträgern bisher vernachlässigt. Es existieren kaum sektorübergreifende Anpassungsstrategien. Das im Rahmen des Wassernetzwerks Baden-Württemberg geförderte Forschungsprojekt DRIeR nimmt sich dieser Problematik mittels eines interdisziplinären Ansatzes an, um die Auswirkungen von Trockenheit auf Baden-Württemberg zu erforschen und sichtbarer zu machen und gemeinsam ein Governance-Modell zur Steuerung bzw. Minderung von Trockenheitsrisiken sowie eine Informations- und Kollaborationsplattform zu entwickeln.
 

Das Teilprojekt „Water governance: drought policy analysis and stakeholder interaction“ des DRIeR-Projekts befasst sich mit der Governance-Dimension der Folgen von Trockenheitsereignissen und des Risikos von Trockenheit in Süddeutschland. Das Teilprojekt setzt sich aus zwei Arbeitspaketen zusammen:                                                       

Arbeitspaket 1: Sektorübergreifende Akteursanalyse: Problematisierung und Politisierung von Trockenheit in Baden-Württemberg 
Im ersten Arbeitspaket werden Artikel in regionalen Zeitungen und regionalen Fachzeitschriften aus den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wassermanagement in Baden-Württemberg einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Der Fokus liegt auf den gravierendsten Trockenheitsereignissen in Süddeutschland seit den1950er Jahren. Das Erkenntnisinteresse besteht darin, die akteursspezifische Problematisierung von Trockenheitsrisiken sowie von trockenheitsbezogenen Konflikten und deren Lösungen zu analysieren. Mittels einer Frame-Analyse werden folgende Fragen beantwortet: Wie werden Probleme und Lösungen gerahmt? Wie werden trockenheitsrelevante Wassernutzungskonflikte bei Dürre und Niedrigwasser gerahmt? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Akteursgruppen? Welche Diskurskoalitionen bilden sich? Wie veränderte sich das Framing über die vergangenen Jahrzehnte?
 
Arbeitspaket 2: Politikanalyse der intersektoralen Steuerung im Mehrebenensystem und Analyse von Trockenheitskonflikten
Im zweiten Arbeitspaket geht es darum, die derzeitige Steuerung von Trockenheitsrisiken und -konflikten auf verschiedenen politischen Ebenen und für verschiedene betroffene Sektoren zu analysieren. Hierzu werden Politikdokumente wie Strategiepapiere, Programme, Direktiven analysiert und qualitative Interviews mit staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren geführt. Ziel ist es, die derzeitige Steuerung von Trockenheitsrisiken auf und zwischen verschiedenen Ebenen (Kommunen, Flusseinzugsgebiete, Baden-Württemberg, Deutschland, EU) und in und zwischen verschiedenen Sektoren zu analysieren und aufzuzeigen, welche trockenheitsrelevanten Konflikte durch die derzeitigen Steuerungsformen entstehen, sowie Bedarfe an mehr Politikintegration zu identifizieren.
 
In einem Ländervergleich mit Spanien wird zudem eine vergleichende Analyse von Trockenheits-Governance durchgeführt.
 
Ergebnisse aus dem Teilprojekt zu Wasser-Governance fließen in das im DRIeR-Projekt entwickelte Steuerungsmodell für den vorausschauenden Umgang mit Trockenheit und Trockenheitsrisiken in Baden-Württemberg und in die Informations- und Kollaborationsplattform ein. Zum Austausch von Wissenschaft und Praxis finden Workshops mit regionalen und nationalen Akteuren verschiedener trockenheitsrelevanter Sektoren statt.
 
Kontakt:

Dr. Sylvia Kruse
Professur für Forst- und Umweltpolitik
Tennenbacher Str. 4
D - 79106 Freiburg i. Br.
Room 4075
Telefon: (0761) 203 - 3721
Telefax: (0761) 203 - 3705
 
Wibke Müller
Professur für Forst- und Umweltpolitik
Tennenbacher Str. 4
D - 79106 Freiburg i. Br.
Room: 04061 
Telefon:(0761) 203-3720
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